Am 7. Juni machte die 4a der Zentralen Grundschule Ditzingen (Standort KKS) einen außergewöhnlichen Ausflug: Gemeinsam mit neun Eltern besuchten wir die Eduard-Pfeiffer-Schule in der Stuttgarter Stadtmitte, eine jüdische Grundschule.
Beeindruckt waren die Kinder schon vor Eintreten ins Schulhaus, denn ein Polizeibus bewachte – wie immer – diesen Ort jüdischen Lebens. Hier ist neben der Synagoge auch die Grundschule untergebracht, eine einzügige Schule mit kleinen Klassen.
Zuerst bekamen wir eine interessante Synagogenführung. Die Viertklässler stellten viele Fragen und nutzten die Gelegenheit, etwas Neues kennenzulernen.
Sowohl die evangelischen als auch die katholischen Kinder hatten in den vergangenen Monaten im Religionsunterricht das Judentum durchgenommen. Der siebenarmige Leuchter wurde erkannt, das Ewige Licht, der Davidsstern und anderes mehr. Die Jungs trugen eine Kippa, wie es in einer Synagoge vorgeschrieben ist.
Danach durften die Kinder eine dritte Klasse der jüdischen Grundschule besuchen. Auch hier waren wieder viele Fragen erlaubt. Wir erfuhren vom getrennten Essen von Fleisch- und Milchspeisen, von den Hobbys der Kinder (gar nicht anders als Hobbys unserer Viertklässler), von ihrem Schulalltag und von den weiterführenden Schulen, in die sie gehen werden. Eine spezielle jüdische Schule gibt es nicht unter den weiterführenden Schulen.
Richtig kreativ wurde es dann, als unsere Viertklässler üben durften, den Anfangsbuchstaben ihres Namens auf Hebräisch zu schreiben.
Anschließend gingen wir alle, auch die begleitenden Eltern, zur traditionellen Feier der Kabbala Schabbat, die jeden Freitag stattfindet. Es gab Texte und Lieder und am Ende gab es, wie üblich zum Schabbatbeginn, Traubensaft und Challah – traditionelles jüdisches Zopfbrot. Unsere Viertklässler saßen bei Schülerinnen und Schüler der jüdischen Grundschule, sodass sie sich gut beim Singen zurechtfanden.
Am Schluss waren wir uns alle einig, dass wir viel Gastfreundschaft erlebt und besondere Begegnungen und ein sehr schönes Erlebnis genossen haben.
Nichts kann solche Begegnungen ersetzen und wir können dazu nur ermutigen.
Ulrike Smolarek und Sibylle Seib